Injektoren reinigen – so wird es gemacht

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Injektoren, auch Einspritzdüsen bzw. Einspritzventile genannt, sind für die Einspritzung des Kraftstoffs in den Motor zuständig. Leider können sie im Lauf der Zeit verschleißen und durch Verkokungen verstopft werden. Oft entsteht dann statt eines feinen Nebels ein Kraftstoffstrahl, der mit zu viel Druck in den Motor gesprüht wird. Dadurch können ernsthafte Schäden angerichtet werden.

Im Folgenden erfahren Sie, mit welchen Methoden Sie Injektoren reinigen können und was dabei zu beachten ist.

Funktionsweise eines Injektors im Detail

Was früher Aufgabe des Vergasers war, übernehmen heute moderne Einspritzanlagen.Für die exakte Dosierung sind sie mit Sensoren vernetzt und werden elektronisch gesteuert. Das spart im Vergleich zum alten Vergaser enorm viel Sprit und macht das Auto auch umweltfreundlicher.

Direkteinspritzung versus Saugrohreinspritzung

Es gibt zwei unterschiedliche Arten, wie der Kraftstoff eingespritzt werden kann – entweder im Ansaugtrakt (Saugrohreinspritzung) oder direkt im Brennraum des Zylinders. Der Unterschied   macht sich dabei vor allem beim Druck bemerkbar. Bei der Direkteinspritzung können bis zu 350 Bar entstehen, bei der Saugrohreinspritzung dagegen nur drei bis sechs Bar.

Manche Motoren haben beide Technologien eingebaut und erzielen damit eine optimale Verbrennung und Leistungsfähigkeit.

Einspritzdüse im Schnitt

Bildquelle: Von Injektor_Schnitt.JPG: L.Kenzelderivative work: Chris828 (talk) – Injektor_Schnitt.JPG, CC BY-SA 3.0

Was passiert, wenn eine Einspritzdüse kaputt ist?

Wenn die winzigen Löcher der Einspritzventile durch Ablagerungen verstopft werden, hat das nicht nur negative Auswirkungen auf Leistung und Verbrauch des Motors. Das veränderte Spritzbild kann in manchen Fällen sogar Löcher in den Kolben brennen und zu Kolbenfressern führen. Der Spritverbrauch steigt und die Abgase können einen richtigen Gestank verbreiten. Eine weitere Gefahr entsteht außerdem, wenn unverbrannter Treibstoff in den Katalysator gelangt. Dieser kann dadurch zerstört werden.

Wie lange kann man mit einem defekten Injektor fahren?

Wenn Ihr Auto bereits defekte oder verschmutzte Injektoren hat, ist es keine gute Idee, in diesem Zustand weiterzufahren. Möglicherweise können Sie damit noch viele Kilometer zurücklegen, aber es besteht erhöhtes Risiko für einen Motorschaden. Warten Sie bei einem Defekt also nicht länger, sondern lassen Sie so bald wie möglich die Injektoren reinigen. So können Folgeschäden und hohe Kosten verhindert werden.

Wie erkenne ich einen defekten Injektor?

Wenn ein Injektor verstopft ist, macht sich das normalerweise auch im Fahrbetrieb bemerkbar. Mögliche Symptome sind Ruckeln, ein Anspringen des Motors erst nach einigen Versuchen oder eine schwarze, manchmal sogar bläuliche Auspufffahne. Der Defekt kann sich auch akustisch durch ein Klopfen des Motors äußern.

Einspritzventile in Werkstatt überprüfen

Wenn Sie nicht sicher sind, ob die Injektoren Ihres Fahrzeugs verunreinigt sind, können Sie das auch in einer Werkstatt überprüfen lassen. Dort lässt sich mit verschiedenen Tests ermitteln, in welchem Zustand sich die Ventile befinden. Dazu zählt zum Beispiel das Auslesen des Fehlerspeichers, Kraftstoffdrucktests oder Tests mit Oszilloskop und Ohmmeter.

Injektoren in eingebautem Zustand reinigen

Einspritzdüsen werden durch die Verbrennungsvorgänge besonders beansprucht und können im Lauf der Zeit immer mehr verschmutzen. Die gute Nachricht ist aber, dass der Motor nicht unbedingt zerlegt werden muss. Injektoren reinigen ohne Ausbau ist möglich!

Injektoren reinigen

Reinigung mit Additiven

Spezielle Motor Additive, die dem Kraftstoff beigemengt werden, können die Ablagerungen im Motorraum wieder lösen. Es handelt sich dabei um chemische Zusätze, die positive Auswirkungen  auf mehreren Ebenen haben:

  • Lösen Einspritzdüsen und Brennraum von Ablagerungen
  • Schützen vor Korrosion
  • Neutralisieren Säuren
  • Halten Schmutz und Sedimente in Schwebe
  • Verringern Reibung und Verschleiß

Die regelmäßige Beimischung von Benzin Addtiven und Diesel Additiven wirkt somit vorbeugend gegen Verkokungen und verlängert die Lebensdauer des Motors. Außerdem erhöht sich mit einem sauberen Motor auch die Leistung und die Abgaswerte, während gleichzeitig der Spritverbrauch sinkt.

Um die Injektoren von den Verkokungen zu reinigen, empfiehlt sich eine spezielle Motorspülung. Dabei leert man das Additiv in den Kraftstofftank, wodurch es sich im gesamten Kraftstoffsystem verteilt und seine Wirkung entfalten kann. Wie diese Reinigung genau durchgeführt wird und was dabei beachtet werden muss, erfahren Sie in unserem Artikel Motorinnenreinigung mit Additiven.

Injektoren reinigen mit Ultraschall

Wenn die Injektoren stark verschmutzt und verstopft sind, hilft manchaml nur mehr der Ausbau. Saugrohreinspritzungen lassen sich am leichtesten herausnehmen. Diese können dann zum Beispiel in einem Ultraschallbad gereinigt werden.

Wie funktioniert die Ultraschallreinigung?

Ab einer Schallintensität von 0,1W/cm² und einer Frequenz von mindestens 20kHz entstehen in Flüssigkeiten sogenannte Kavitationsblasen, die aufgrund des von außen einwirkenden Drucks implodieren. Dabei entstehen Scherkräfte, die den Schmutz lösen können, ohne die Oberfläche der Injektoren zu beschädigen.

Was kostet eine professionelle Reinigung von Einspritzdüsen?

Die Höhe der Kosten hängt vor allem vom Injektorentyp ab. Am teuersten ist die Reinigung für sogenannte Piezo Einspritzdüsen. Injektoren dieser Art sind technisch sehr komplex und arbeiten mit höherem Druck (bis zu 2500 Bar) als andere Modelle. Für die Reinigung kann man mit etwa 70 bis 90 Euro pro Stück rechnen. Bei Direkteinspritzern kostet es nur mehr ca. die Hälfte. Am günstigsten ist die Reinigung von Saugrohr-Einspritzdüsen, hier sind durchschnittliche Preise von etwa 30 Euro pro Stück zu erwarten.

Allerdings kommt zum Reinigungspreis noch die Arbeitszeit für den Aus- und Einbau hinzu. Vor allem bei Direkteinspritzerdüsen kann das den Endpreis nochmal um ein Vielfaches erhöhen. Im schlimmsten Fall sind bis zu 5 Arbeitsstunden nötig, die gezahlt werden müssen.

Injektoren reinigen mit Additiven

Bildquelle: Wikipedia Panoha, CC BY-SA 3.0

Was kostet ein Injektor Wechsel?

Sind die Injektoren defekt, müssen sie durch neue ersetzt werden. Die günstigsten Modelle sind schon für 30 bis 40 Euro erhältlich, die teuren Düsen mit elektronischer Steuerung können bis zu 200 Euro pro Stück kosten. Ein Injektorenwechsel ist aber nichts für Laien und sollte von einer professionellen Werkstatt durchgeführt werden. Teilweise können Injektoren nur mit Spezialwerkzeugen ausgebaut werden. Hinzu kommt also noch die Arbeitszeit von ca. 2 Stunden, manchmal mehr. Ein Wechsel der Einspritzdüsen kann dadurch schnell mal 500 Euro kosten.

Wie lange hält ein Injektor?

Wie lange die Einspritzdüsen halten, hängt zum einen von der Qualität und zum anderen vom Fahrverhalten bzw. von der Pflege ab. Denn meistens sind Defekte verschleißbedingt, wie beispielsweise die Verstopfung durch Ablagerung von Verbrennungsrückständen. Durchschnittlich hält ein Injektor vielleicht etwa 200.000 Kilometer. Mit der richtigen Pflege kann die Lebensdauer aber drastisch erhöht werden. Diesel- und Benzinadditive leisten dabei einen wertvollen Beitrag und halten die Injektoren sauber.

Fazit

Injektoren sind sensible Bauteile, die einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Treibstoffverbrauch haben. Zur Reinigung und Vorbeugung von Verkokungen können spezielle Additive eingesetzt werden. Bei hartnäckigen Verschmutzungen müssen die Injektoren ausgebaut und gesondert gereinigt oder im schlimmsten Fall ausgetauscht werden. Dies kann aber am Ende sehr teuer kommen. Um Folgeschäden zu vermeiden, sollten Sie daher rechtzeitig die Injektoren reinigen lassen.

Wenn Sie unsicher sind, beraten wir Sie gerne. Service-Telefon: +49 160 97303020