Weniger Ruß, weniger Stickoxide – neuer umweltfreundlicher Diesel steht kurz vor Marktreife.
Schon seit fünf Jahren arbeiten der Ingenieur Anton Ledwon und der Juwelier, Hobbyphysiker und Kunstmaler Waldemar Lewtschenko an einem sauberen Dieselkraftstoff. Nun stehen sie kurz vor dem Durchbruch, nachdem ein Motorentest vielversprechende Ergebnisse zeigte.
Synthetischer Kraftstoff aus dem Reaktor
Ledwon und Lewtschenko entdeckten bei ihrer Forschung ein Verfahren zur Herstellung von synthetischem Kraftstoff, das sie sich schon sehr bald patentieren ließen. Durch prozessgesteuerte Modulation molekularer Verbindungen ist es ihnen nun möglich, aus Schwer-, Alt- oder Heizöl und Wasser umweltfreundlichen, synthetischen Kraftstoff zu erzeugen.
Dies geschieht im Reaktor ihres Labors, wo die Struktur des Diesel Kraftstoffs durch einen Syntheseprozess verändert wird. Wasser wird in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten, was den Diesel wasserfrei macht und zu neuen Strukturen im Kraftstoff führt. Das überschüssige Wasser wird mittels Zentrifuge getrennt.
Vom kleinen Keller bis zum Forschungslabor in Siegburg
Das Projekt begann in einem nur 12 Quadratmeter kleinen Keller, bis sie auf eine 100 Quadratmeter große Halle im Siegburger Gewerbegebiet umsiedelten, das nun als ihr Forschungslabor dient. Die Idee eines sauberen Diesels entstand nach dem Dieselskandal vor fünf Jahren, worauf sie gemeinsam mit dem Unternehmer Andreas Heine und dem technischen Zeichner Alexander Braun die Heion Gmbh gründeten. Mittlerweile bekommt das Unternehmen Unterstützung von vielen Investoren.
Tests lieferten großartige Ergebnisse des Diesel Kraftstoffs
Insgesamt wurde der synthetische Diesel 50 Stunden lang an einem Motor in einem Lohmarer Unternehmen getestet, und das unter extremen Bedingungen. Doch weder Zylinder, Kolben oder Ventile wurden dabei beschädigt. Die Resultate zeigten, dass weniger Stickoxide bei der Verbrennung entstanden. An den Motorteilen waren außerdem kaum Rußpartikel zu finden, denn der neue Diesel hat die Eigenschaft, auch bei niedrigeren Temperaturen fast vollständig zu verbrennen. Dies bedeutet für den Motor weniger Korrosion und erhöht somit seine Lebensdauer.
Noch diesen Sommer soll eine Anlage bei einem Mineralölhändler aus Hamburg installiert werden. 1000 Liter sauberer Heion-Diesel wird dann täglich für Nutzfahrzeuge produziert werden können. Das ist natürlich der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, doch es wäre ein guter Anfang für eine saubereren Diesel.