Erdöl, auch schwarzes Gold genannt, entstand vor etwa 150 Millionen Jahren in den Urmeeren durch die Verwandlung von abgestorbenen Pflanzen und tierischen Kleinstlebewesen. Sie sammelten sich am Grund des Meeres an und wurden mit der Zeit zu Erdöl, das heute mittels Ölplattformen gefördert und zu vielen unterschiedlichen Stoffen verarbeitet wird. Die wohl wichtigsten Erzeugnisse sind dabei Treibstoffe wie Benzin, Diesel oder Kerosin. Doch wie verwandelt sich das Erdöl eigentlich in die einzelnen Stoffe?
Verarbeitung von Rohöl (Destillation)
Das rohe Erdöl besteht aus über 500 Komponenten, vor allem aus Kohlenwasserstoffen. Um das Rohöl in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen, nutzt man die Tatsache aus, dass diese jeweils unterschiedliche Siedepunkte haben. In der Erdölraffinerie verwendet man für diesen Prozess sogenannte Kolonnen (Destillationstürme). Dort wird das Öl zunächst auf die Maximaltemperatur von 400 Grad Celsius erhitzt und kühlt nach oben hin immer weiter ab. Der erste Stoff, der sich dabei löst ist Bitumen, da er der schwerste Bestandteil mit dem höchsten Siedepunkt ist. Eine Kammer weiter oben beginnt Heizöl bzw. Diesel an sogenannten Glockenböden zu kondensieren. Die dafür benötigte Temperatur beträgt dann nur mehr 360 Grad.
In einer weiteren Stufe, dem mittleren Destillat, entstehen Petroleum und Kerosin für Flugzeuge, darüber Leichtbenzin (Siedepunkt 80 Grad) und im letzten Abschnitt ganz oben Gase wie Methan, Propan, Ethan und Butan.
Teile des Leichtbenzins und der Gase werden außerdem in zusätzlichen Destillationsprozessen noch weiter verarbeitet. Daraus entstehen dann die Grundelemente für Kunststoffe und viele andere Erdölprodukte. So steckt in einem Großteil unserer Alltagsgegenstände letztlich Erdöl, was den Stoff neben der Verwendung für Treibstoffe so essentiell macht.