Benzin statt Diesel getankt oder umgekehrt?
Was nach Fehlbetankungen zu beachten ist.
Sollte es Ihnen einmal passiert sein, dass Sie den Zapfhahn verwechselt und falsch getankt haben, kann das fatale Folgen für den Motor haben. Mit folgenden Tipps und Maßnahmen können Sie das Schlimmste vermeiden.
Benzin statt Diesel
Falls Sie ein Dieselfahrzeug besitzen und versehentlich Benzin getankt haben, kann das die schwerwiegendsten Folgen haben und teure Reparaturen erforderlich machen. Da Benzin keine Schmierwirkung besitzt und sofort den Diesel-Schmierfilm abwischt, kann die Hochdruckpumpe beschädigt werden. Es bilden sich feine Metallspäne, die sich in der ganzen Einspritzanlage verteilen und einen Totalschaden des Kraftstoffsystems auslösen können. Dann müssen Einspritzdüsen, Leitungen, Pumpe und Tank ausgetauscht werden, was mehrere tausend Euro kostet. Ist das Benzin schon im Tank, sollten Sie also auf keinen Fall die Zündung einschalten! Die einzig richtige Lösung ist hier wirklich nur, das Auto abschleppen und das Benzin in einer Werkstatt auspumpen zu lassen.
Diesel statt Benzin
Umgekehrt, also wenn Sie Diesel in einen Benziner getankt haben, ist es weniger fatal. Dennoch kann Benzin die Einspritzdüsen verstopfen und das Kraftstoffsystem belasten. Der Motor funktioniert bei höheren Mengen Diesel möglicherweise nicht mehr richtig oder setzt sogar ganz aus. In jedem Fall ist es notwendig, den Diesel in einer Werkstatt auszupumpen und das Kraftstoffsystem reinigen zu lassen. Auch das Einsetzen eines neuen Kraftstofffilters ist empfehlenswert.
AdBlue statt Diesel
AdBlue ist eine Harnstofflösung zur Reduzierung der Stickoxidemissionen und wird normalerweise in einem separaten Tank zugeführt. Füllt man AdBlue jedoch in den Dieseltank, kann das ähnliche Schäden hervorrufen wie bei Benzin, da der Harnstoff aggressiv auf Rohre und Schläuche wirkt. Auch hier gilt: ja nicht erst die Zündung einschalten und sofort die nächste Werkstatt kontaktieren!
Tipps zur Vermeidung von falschem Tanken
Besonders im Ausland kann es aufgrund sprachlicher Differenzen leicht passieren, dass man den falschen Kraftstoff tankt. Die EU hat dieses Problem aber mittlerweile erkannt und verordnet, dass Benzin in ganz Europa als E5 und Diesel als B7 gekennzeichnet werden muss. Dies sollten Sie unbedingt im Kopf behalten, wenn Sie im Ausland tanken müssen.
Schwierig wird es manchmal auch, wenn man über Ersatzkanister tankt, da der Einfüllrüssel sowohl in Diesel- als auch Benzintankstutzen passt. Wenn Sie sich nicht 100% sicher sind, welcher Treibstoff sich im Kanister befindet, sollten Sie Ihr Auto damit besser nicht betanken.