Die Vorstellung, dass Ölkonzerne den Preis bestimmen und am meisten am Kraftstoff verdienen würden ist weit verbreitet. Doch das stimmt so eigentlich nicht. Denn der weitaus größte Anteil des Verkaufspreises (über 68%) geht an den Staat. Bei einem Liter Superbenzin zu 1,20 Euro sind dies 82 Cent für die Staatskasse. Davon sind 65,4 Cent Energiesteuer und 16 Mehrwertsteuer. Nicht wenig.
Der Produktpreis und die Raffineriekosten belaufen sich auf 20 Cent. Dann kommen noch zusätzliche Kosten für Vertrieb, Additive, den Biokraftstoffanteil und die Lagerhaltung hinzu – weitere 14 Cent pro Liter. Was dem Tankstellenpächter dann noch bleibt, ist echt minimal. Durchschnittlicher verdient eine Tankstelle ca. einen Cent pro Liter Treibstoff. Ähnlich wie auch ein Kino nicht an den Filmvorführungen, sondern hauptsächlich an Popcorn und Getränken verdient, lebt eine Tankstelle größtenteils von den Verkäufen ihres Shops
Keine Ersparnis durch E10-Kraftstoff
Der E-10 Treibstoff besteht zu zehn Prozent aus Bio-Ethanol und ist derzeit 2 Cent günstiger als normales Benzin. Doch wer glaubt, man könne sich hier Geld sparen, irrt sich. Denn auch wenn der Kraftstoff an sich günstiger ist, steigt der Verbrauch durch den Bioanteil um 3 Prozent. Dadurch fällt der Preis insgesamt teurer aus.
Der E-10-Kraftstoff hat aber einen wesentlichen anderen Vorteil – die Herstellung verursacht mehr als 35 Prozent weniger CO2 als herkömmliches Benzin und ist somit zumindest die umweltfreundlichere Variante.